#81 - Zwischen drinnen und draußen: Victoria Pollauf und Julia „Julez" Wolf

Show notes

In dieser Folge spricht Moderatorin Lydia Bißmann mit den jungen Künstlerinnen Victoria Pollauf und Julia „Julez“ Wolf über den Unterschied zwischen drinnen und draußen und die Verbindung dieser beiden Orte. Außerdem geht es um Kunstorte, Arbeitsbedingungen und künstlerische Arbeitsweisen. Im Gespräch erzählen sie auch, warum es manchmal Sinn machen kann, sich 79 Stunden ohne Handy, Buch und Musik einzusperren und wieso Kreide oft länger hält als Lack.

Victoria Pollauf, geboren 1997 in Graz, ist Malerin und Kunstvermittlerin. Sie studiert Kunstgeschichte und Europäische Ethnologie, absolvierte die Meisterklasse Malerei an der Ortweinschule Graz und wurde mit dem Ortwein-Stipendium des Landes Steiermark ausgezeichnet. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich mit Fragmentierung und Transformation in der Porträtmalerei und legt den Fokus auf Beine und abstrakte Farbflächen statt auf Gesichter. Julia „Julez“ Wolf, geboren 2002 in Salzburg, arbeitet interdisziplinär mit Schwerpunkt Malerei und Siebdruck. Sie ist künstlerische Co-Leiterin des Upcycling Labels STUDIOFENCO und Teil des Kollektivs Raum117.

Links:

Victoria Pollauf

Julia „Julez" Wolf

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Produziert von DAS POD (https://daspod.at/).

Show transcript

00:00:16: Der Kultur-Podcast

00:00:17: des Landes Steiermark.

00:00:26: Herzlich willkommen beim Kunsttrunken, dem Podcast für Kunst und Kultur des Landes Steiermark.

00:00:30: Mein Name ist Lüda Bissmann und ich darf heute zwei sehr junge Künstlerinnen, bildende Künstlerinnen bei mir im Studio begrüßen.

00:00:37: Und zwar Julia Wolff, aka Jules und Victoria Ballauf.

00:00:42: Bevor ich euch noch genauer vorstelle, ist jetzt ja beide auch ab zweiter eurer künstlerische Ausbildung an der Adventschule absolviert.

00:00:49: Unterschiedliche Zweige aber.

00:00:52: Bevor ich euch vorstelle, stelle ich euch unsere Aufwärmfragen, die sind ein bisschen gemein und deswegen entspannen wir uns da vielleicht, weil nach der Anspannung kommt es immer die Entspannung.

00:01:02: Und so funktioniert es auch.

00:01:04: Ich gebe euch zwei Wörter und ihr dürft euch für eins entscheiden, dass weniger schlimm ist.

00:01:09: Also nicht das Liebere, sondern dass das weniger schlimm ist, also so wie Pest oder Cholera, okay?

00:01:15: Wir fangen mit dir an, Schultz.

00:01:18: Kunst oder Kultur?

00:01:21: Kunst.

00:01:22: Okay.

00:01:24: Audio oder Video?

00:01:27: Video.

00:01:30: Und du, Victoria, Kunst oder Kultur?

00:01:33: Ich würde auch sagen Kunst.

00:01:35: Okay.

00:01:35: Es ist ja ziemlich gemeine Frage und ich muss für mich, das würde ich sagen, ich beantwurziere für mich jedes Mal anders.

00:01:42: Manchmal denke ich, man braucht die Kultur für die Kunst und dann denke ich immer wieder, es gibt da schlechte Kunde.

00:01:48: Und jetzt habe ich noch eine Frage, die ist ganz neu und die ist so lustig und zwar.

00:01:52: Wenn ihr morgen keine Angst mehr hättet, ich gebe euch eine Pille und ihr seid morgen den ganzen Tag Angst befreit.

00:01:58: Was würdet ihr dann machen?

00:02:00: Ich helfe euch ein bisschen.

00:02:02: Ich würde z.B.

00:02:02: in ein paar Deckenwerke vom Zimeterturm springen, weil ich das traue mich sonst nicht und ich glaube, ich kann es auch und ich glaube, es wäre ein schönes Gefühl.

00:02:10: Viktoria.

00:02:12: Bei mir wär es tatsächlich Autofahren.

00:02:15: Das ist zurzeit ganz, ganz schwierig.

00:02:17: Ich bin schon so lange nicht mehr.

00:02:19: Hast

00:02:19: du Führer?

00:02:20: Ich hab ihn, aber ich hab ... Ich bin danach eigentlich nie mehr Auto gefahren und jetzt ist die Angst schon so groß, aber ich glaube eben, wie beim Tourenspringen.

00:02:29: Ich könnte es, aber es ist gerade so eine Kopfsache.

00:02:33: Ich habe auch total Angst beim Auto fahren.

00:02:34: Ich verstehe das voll.

00:02:36: Man muss halt üben.

00:02:37: Man muss echt üben.

00:02:38: Ich liebe Auto fahren.

00:02:39: Ja?

00:02:39: Hattest

00:02:40: du Führerschein?

00:02:41: Ja.

00:02:41: Ja, voll.

00:02:42: Ja, man kann auch ohne Führerschein Auto fahren.

00:02:46: Ja,

00:02:47: stimmt.

00:02:48: Ja, ich verstehe das.

00:02:49: In der Stadt kann ich nämlich gut fahren, weil ich es erklärt habe, aber im Land bin ich verloren.

00:02:55: Also ich weiß sowieso nicht wo links oder rechts.

00:03:00: Okay, was würdest du machen, Julia?

00:03:03: Ich glaube, jetzt gerade in meiner Situation würde ich dann vielleicht auch weggehen und was ganz anderes ausprobieren, weil so ein ganz anderen Feld und dann, wenn ich so auf Pause drücken könnte, dann wieder zurückkommen.

00:03:17: Schön, z.B.

00:03:18: dir Medizin.

00:03:21: Ja, vielleicht.

00:03:22: Ich weiß es nicht.

00:03:23: Das war noch gar nicht so

00:03:25: auf meinem Radar.

00:03:26: Ich finde es ist ein sehr guter Gedanke, weil es gibt schon Bereiche, vor denen habe ich Angst, z.B.

00:03:32: Technische Mathematik, ich mag Mathematik, aber vor dem Studium hätte ich Angst, das würde mir so anstrengen.

00:03:36: Ja, voll oder irgendwie auch, man ist ja auch so in dem, was man dann macht, so drinnen und macht das und das fühlt sich ja dann auch voll gut an, aber irgendwie auch, ist dann spannend, man so was ganz anderes, ohne halt irgendwie was dann, was man sich aufbaut hat, irgendwie zurückzulassen.

00:03:53: Genau.

00:03:54: Für gut, für gut.

00:03:57: So, also ihr seid beide billende Künstlerinnen, bei den Malerinnen auch, unter anderem, nicht nur.

00:04:04: Ich fange mir die an, Victoria.

00:04:06: Du bist eben an der Adventschule, hast du die HTL für Präsentationen und Produktdesign besucht und jetzt wollte ich dir immer schon mal fragen, was lernt man da eigentlich?

00:04:16: Das klingt so logisch, aber dann, wenn ich drüber nachdenke, weiß es nicht.

00:04:20: Es

00:04:20: war schon wirklich extrem vielfältig.

00:04:23: Also es war von Verpackungsdesign bis hin auch zu Möbelstücken.

00:04:28: Aha, deswegen.

00:04:30: Auch im Inneren Architekt, also es war wirklich breit gefächert, auch viele im öffentlichen Bereich, also gerade so wie gestaltet man auch Blätze, also wirklich in sehr, sehr viele Bereiche hineinschauen eigentlich auch, aber mir dann teilweise irgendwie oftmals schon... zu theoretisch fast.

00:04:53: Also wir haben dann dieses trotzdem auch machen und praktische Arbeiten eben ein bisschen gefehlt.

00:04:58: Hast du mal Unterricht gehabt in den fünf Jahren oder war das schon?

00:05:01: Ja, das hatten wir schon.

00:05:03: Aber es war relativ wenig Zeit, muss ich sagen, dafür, also dass ich mich so wirklich darauf fokussieren hätte können.

00:05:09: Ich bin dann zwar auch das freie Aktzeichnern, das hat es dann damals auch bei der umhörigen Stufe eben auch gegeben.

00:05:16: Das habe ich dann schon besucht.

00:05:18: Aber es ist halt trotz, also, gerade so während der Schulzeit, dass man sich da wirklich dann noch die Zeit nimmt, um das frei irgendwie zu machen.

00:05:26: Da ist man dann halt so fixiert auf die Projekte, die halt nebenherlaufen.

00:05:30: Und da war dann wenig Zeit dafür, ja.

00:05:33: Und dann hast du ja Kunstgeschichte ins Gebiet nach der Matura.

00:05:37: Genau.

00:05:38: Aber das war die dann... Das war auch.

00:05:40: Genau.

00:05:43: Ich bin dann halt relativ schnell, habe ich dann auch gemerkt, dass mich das zwar total fasziniert und das war auch die richtige Entscheidung, aber eben, wie ich schon davor jetzt erwähnt habe, dieses praktische und halt selber was machen, das wollte ich dann nicht mehr nur für mich privat machen, sondern irgendwie hat es mich dann einfach auch gereizt, mehr eben auszuprobieren und genau.

00:06:06: Und dann kam der Schritt, das zu tun.

00:06:09: In die Meisterklasse, wieder zurück zur Patronschule, genau.

00:06:13: Du malst Figurale, also das Lustige an deinen Bildern ist, du bildest Menschen ab, aber verzichtest man nicht immer, aber manchmal auf die Gesichter.

00:06:22: Und trotzdem kann man erkennen, wer das ist, wie geht das und wie kamst du diesen Gesichtverlust in deine Malereien?

00:06:29: Also die Idee kam wirklich im ersten Lockdown damals, wo ich alleine in meinem WG-Zimmer verbracht habe und einfach extrem viel über gerade Personen, die in meinem Umfeld sind, so nachgedacht habe.

00:06:43: Und ich habe mir da einfach schwer getan, so Gesichter zu rekonstruieren in meinem Kopf und habe dann irgendwie einfach versucht, wie kann ich Personen trotzdem wiedergeben, also dann eben gerade so vom künstlerischen Her, dass ich ... die halt trotzdem zeigen oder darstellen kann.

00:07:00: Und das war dann eben vorwiegend eigentlich durch Sitzposen oder wie jemand eben sich hinstellt oder eben sitzt.

00:07:09: Und das hat dann schon so viel irgendwie ausgesagt, auch die Kleidung natürlich.

00:07:13: Ja, die Kleidung ist ganz wichtig.

00:07:14: Und eben auch durch Farben.

00:07:16: Also das war dann wirklich auch schon, ich bin eigentlich ja auch von der Abstraktmalerei her, so habe ich begonnen.

00:07:24: Und das wollte ich dann einfach immer auch noch mit einfügen, also durch Farbharmonäen auch noch was über Persönlichkeiten darzustellen.

00:07:31: Genau, das Schöne ist bei deinen Titeln, also du schreibst ja nicht hin, wer diese Person jetzt ist, das weiß man nur, wenn man sie kennt.

00:07:40: Aber du gibst deinen Bildern die Farbnamen und die sind total schön, weil die heißen bei dir Blutorange oder Zimtzucker oder Flamingo.

00:07:49: Das finde ich sehr schön, weil es ist lyrisch, aber die lässt trotzdem viel offen.

00:07:52: Und die Farbe ist ja als Fläche trotzdem da, weil du hast dir den Hintergrund so Monogramm gehalten.

00:07:58: Genau.

00:07:59: Tools, du malst... Auch konkret, aber deine Malereien sind abstrakt, würde ich jetzt mal sagen.

00:08:07: Ich habe mir vorher überlegt, mit welchen Getränken ich eure Kunst vergleichen würde.

00:08:12: Victoria, bei dir bin ich auf mein Lieblingsgetränk gekommen.

00:08:14: Und Pfeffer, mit Honig und Zitrone.

00:08:16: Das ist so anregend und harmonisierend zugleich.

00:08:20: Und jedes Mal, wenn ich trinke, denke ich, so trinke ich das nicht immer.

00:08:24: Und Thuls, bei dir ist mir sofort eingefallen, Kaipirinha, weil das so ... Die zerstückelten Limetten, und es ist so klierlich.

00:08:32: Und trotzdem geht es in eine Richtung, es ist ja nur ein Zutat eigentlich, Eis und Schnaps.

00:08:38: Das ist mir eingefallen.

00:08:39: Also deine Bilder sind sehr dynamisch, da bewegt sie viel, da wult viel.

00:08:43: Und da gibt es denen so Titel wie Wirbelstrom, Verlorene Seele im Blau oder Regensturm.

00:08:52: Wie wiegst du an deine Kunst heran?

00:08:54: Wie malst du deine Bilder?

00:08:56: Also ich glaub, mein Prozess ist so, dass es um diesen Ausdruck von irgendwas geht und dann das in so einer Bewegung und in so einem Prozess.

00:09:06: Also es gibt bei mir vielmehr um den Prozess.

00:09:09: Also irgendwie im Alen hat für mich vor allem was Therapeutisches, weil ich dann so irgendwie was ausdrücken kann, was in mir brodelt und ... Brodeln

00:09:17: ist ja voll.

00:09:18: Das sieht man auch, ja, genau.

00:09:20: Und dann, deswegen vielleicht auch die Dynamik, weiß ich doch, ja, sehr ... In Bewegung ist auch das Malen halt.

00:09:28: Ich bin dann auch immer voll aufgeregt.

00:09:29: Und dann bleiben wir drum.

00:09:31: Ja, das ist voll anregend.

00:09:35: Da machst du auch Siebdruck und dann gibt es einen Bild.

00:09:37: Da hat mir der Titel Adodal gut gefallen.

00:09:39: Das sind schon so grafische Gesichter oben.

00:09:41: Das heißt der zweite Kuss.

00:09:43: Und da ist in meinem Kopf gleich immer eine Geschichte, weil der erste Kuss, ja, kennt man schon, ist das Bild abgeschmackt, kann abesieren.

00:09:50: Der zweite Kuss, da überlegt man sich meistens schon ein bisschen mehr.

00:09:53: am ersten.

00:09:55: Die Titel sind für mich halt wirklich eher so was, was ich so, ich male die Bilder und dann, ich muss ehrlich sagen, die Bilder die du gesehen hast, die sind noch ziemlich alt und ich mache da Titel geben, ist für mich so was, ich finde da die Ironie von dem Was ist es irgendwie?

00:10:12: Es ist so willkürlich, weil ich kann alles benennen und das ist so die Freiheit der Kunst.

00:10:17: Es ist so, es ist gar nicht egal, wie ich es benenne.

00:10:20: Und wenn man es irgendwie hochgestochen benennt, dann reden die Leute drüber und dann... Also ich finde irgendwie, für mich ist das erst so was.

00:10:27: Bisschen Humorfall.

00:10:30: Ja, Thomas Bernhard zum Beispiel, der hat auch gesagt, Titel sind, er braucht keine Buchtitel.

00:10:34: Es ist wichtig, dass die Leute die Texte lesen und der hat dann halt, ich geh mit Thomas Bernhard deine Hose kaufen.

00:10:40: als Buchtitel gewählt, was sie überhaupt nichts mit dem Inhalt zu tun hat.

00:10:43: Genau.

00:10:43: Und du bist aber auch Street Art Künstlerin.

00:10:46: Wann hast du eigentlich angefangen, das erste Mal den urbanen Raumersleinwand zu benutzen?

00:10:53: Das war eigentlich, also ich bin, hab beim Raumhundertsebten angefangen, sieben Drück zu machen.

00:11:00: Und dann hat sich das Ganze mit dem Raum ergeben und mit unserem Kollektiv.

00:11:03: Und da war ja auch das Thema schon immer Street Art von uns.

00:11:06: Also es gab ja auch das Festwelt, das organisiert worden ist, die TAM-Hundertseptien, wo Künstler eingeladen sind und einen Open Call stattgefunden hat.

00:11:17: Dann auch international Leute kommen sind und die Smart City bemalt haben.

00:11:21: und der Stadtbild aufgewertet haben.

00:11:23: und dann war so der Zugang zu Spraydosen irgendwie nicht weit, weil halt der Flo irgendwie so einen Spraydosen gelagert hat neben meiner Siebdruckstation.

00:11:32: und dann hängen da irgendwie dann immer Leute rum vor unserer Halle und malen und dann war das irgendwie auch so her.

00:11:38: Ist cool, will ich auch mal ausprobieren.

00:11:40: Okay, dann

00:11:43: habe ich das für mich entdeckt und jetzt mache ich es eigentlich, also ich würde nicht sagen, dass das mein Fokus ist, sondern dass es irgendwie so was, was ich voll gerne auf Urlaub mache.

00:11:51: dann immer auf Urlaub irgendwelche Plätze finden und dort

00:11:54: mal.

00:11:54: Okay.

00:11:55: Schöne Urlaubsurschäftigung.

00:11:57: Du bist ja auch Ortwinschule gegangen.

00:11:59: Das sind zwei Grafik- und Kommunikationsdesign.

00:12:02: Das Colleg hast du gemacht.

00:12:04: Und bist wann fertig geworden?

00:12:05: Ich bin heuer fertig geworden im Sommersemester.

00:12:09: Und jetzt bist du einfach freischaffende Künstlerin?

00:12:13: Genau.

00:12:13: Also ich arbeite bei UNIT.

00:12:15: Da habe ich dann einen Rahmen von einem EU-Projekt mit ... dem Kunstelbau gemeinsam das ... ... Slow Fashion Level Studio Fenco gegründet.

00:12:25: Und ... ... dafür arbeite ich jetzt

00:12:27: auch.

00:12:28: Okay.

00:12:29: Und ... ... arbeite mit Kindern.

00:12:31: Gibt

00:12:31: ...

00:12:32: ... Kunstworkshops bei der Kinderkunsthochschule.

00:12:34: Ich habe noch nie von einer ... ... Kinderkunsthochschule gehört.

00:12:36: Das ist ein Projekt von der Uni Graz.

00:12:38: Und das ist die Pink.

00:12:40: Die sind ganz Pink.

00:12:41: Echt?

00:12:42: Ja, die geben Kurse im Wall und im Sommer ... ... und ... ... und am Jahr.

00:12:46: Ah, cool.

00:12:48: Cool.

00:12:50: Du kommst ja aus Salzburg, genau.

00:12:52: Genau, fünf, vier Jahre Herzung.

00:12:54: Genau, wie bist du auf die Graz gekommen?

00:12:57: Ich war wie in der Graz und dann war irgendwie so, doch das Verlangen da in der Stadt zu gehen, wo ich keinen Menschen kenne, um irgendwie mir nochmal das so ermöglichen, mich kennenzulernen von der Seite, von der mich vielleicht andere auch noch nicht kennen und ich mich selber nicht.

00:13:14: Okay.

00:13:16: Spanien.

00:13:17: Und hat es funktioniert, dass du neu seid in Gendingland?

00:13:20: Ja, komplett.

00:13:21: Also, mein Leben vor fünf, sechs Jahren hat ganz anders ausgedacht.

00:13:24: Also, ich war noch gar nicht so in dieser Kunst-Bubble drinnen.

00:13:29: Von Grafik-Design hatte ich keine

00:13:31: Ahnung.

00:13:33: Was wolltest du werden als du kleines Kind?

00:13:34: Was war dein Berufswund?

00:13:36: Ich wollte Polizisten werden.

00:13:39: Das ist so weit weg.

00:13:42: Was soll das du werden, Victoria?

00:13:44: Ich schaue immer irgendwie trotzdem im künstlerischen.

00:13:48: Also

00:13:49: Designerin, Sängerin und ja, aber gemalt, das war das, oder Malerei, das war echt immer schon so das Hauptinteresse von mir eigentlich.

00:14:01: Du kommst ja aus einem Kunstdefinenhaushalt, hast du mir mal erzählt?

00:14:04: Genau, schon.

00:14:06: Deine Eltern.

00:14:06: Mama,

00:14:06: Papa, sie sind auch.

00:14:08: Künstlerisch eigentlich

00:14:09: gerne tätig.

00:14:10: Dann ist es gleich.

00:14:12: Genau, also ich kann mich auch noch ganz gut erinnern.

00:14:14: Im Kindergarten gab es keinen Tag, wo ich nicht in der Zeichen-Ecke war.

00:14:19: Also das war meine Hauptbeschäftigung damals schon.

00:14:30: Kurz die Zwischenfrage.

00:14:31: Wie ist das übt ihr?

00:14:32: Also ich wohne zum Beispiel mit Musikerinnen zusammen.

00:14:35: Und die üben halt acht Stunden am Tag ist normal.

00:14:37: Klingt für mich angenehm, weil die können das.

00:14:39: Wie ist es für bildende Künstler, müsst ihr Ist es für euch üben oder macht ihr das einfach, weil ihr es machen wollt?

00:14:46: Oder geht es so, also tschuldz zum Beispiel, machst du jetzt ein neues Bild oder denkst du daran gar nicht so, dann gehst du einfach her, nimmst du die Farben und machst.

00:14:56: Also es gibt unterschiedliche Zugang, aber ich glaube so oft ist es für mich einfach ein Ausdrücken von dem was da ist und dann... fahre ich voll ab auf Tiere und dann auf einmal male ich ganz viele Tiere.

00:15:08: Oder jetzt habe ich gerade eine blaue Phase.

00:15:12: Und da ich mache eine Skizze.

00:15:14: Das kommt halt drauf an, was ich mache.

00:15:16: Aber bei diesen Gefühlsbildern, da ist das eher so ein Zugang.

00:15:19: Intuitiver Zugang.

00:15:20: Und bei dir, Wegtau, du unterrichtest ja auch, also du hast Malkurse gegeben?

00:15:24: Genau, aber also wenn ich jetzt an die Eierne kunst auch denke, bei mir ist es schon eher, dass ich... schon so mir strikte Vorgaben irgendwie gebe oder irgendwie auch, ich soll mal sagen, also mir da vorher schon sehr, sehr viele Gedanken irgendwie auch mache, wie ich an das Ganze, an den Prozess herangehe.

00:15:45: Und so mache ich es eigentlich auch.

00:15:47: Also wenn ich Workshops gebe, bin ich da auch immer irgendwie sehr, dass ich vorab schon alles plane.

00:15:52: Und das ist aber auch was, was ich so ein bisschen, glaube ich, auch ablegen möchte, einfach mal, um viel freier auch ran zu gehen.

00:15:59: Weil manchmal finde ich es auch angenehmer, weil man halt nicht so verkopft im Vorhinein schon ist, weil dann einfach auch ganz andere Ergebnisse auch einfach rauskommen können.

00:16:08: Und genau, also deswegen... Ich bin da jetzt auch schon gespannt, weil es ist schon, dass ich ja in Kürbis wies jetzt ein Monat bin.

00:16:18: Das startet ab Montag.

00:16:21: Und da freue ich mich einfach, weil ich mal ganz frei an das Ganze jetzt herangehen möchte.

00:16:26: Genau, das ist ja die Benjamin.

00:16:27: Das ist ja dafür gedacht, dass sie die Künstlerinnen konzentrieren können auf ihre Arbeit.

00:16:31: Musst du da dort übernachten, oder?

00:16:33: Genau.

00:16:34: Die ganze Körper liegt dort.

00:16:35: Genau.

00:16:36: Diese

00:16:36: vier Wochen werde ich komplett dort sein.

00:16:39: Okay.

00:16:40: Und ich freu mich

00:16:41: auch sehr.

00:16:42: Deine Hände abschalten, so die absolute Klausur, oder?

00:16:46: Ja, also so feste Regeln habe ich mir da jetzt nicht gesetzt.

00:16:52: Ich glaube wirklich so banal wie das klingt, ich schaue einfach wirklich mal was so da auf mich zukommt irgendwie auch und wie dann der Alltag wirklich ausschauen wird, weil es ist ja auch sehr viel schöne Natur auch

00:17:04: in der Umgebung

00:17:06: und genau, es ist wirklich ein sehr, sehr schöner Ort.

00:17:09: und deswegen, ich freue mich da einfach mal drauf, was komplett Neues zu machen, weil bei mir ist... Ganz anders wie bei dir.

00:17:15: Ich bin mein Leben lang schon in Graz und das ist das erste Mal, dass ich jetzt mal so rauskomme.

00:17:21: Und deswegen freue ich mich.

00:17:24: Was noch ganz anders ist, du hast mir mal gesagt, dass du gerne alleine arbeitest und du bist Teil von Raumhundertsebten.

00:17:30: Ein relativ großen Künstler in einem Kollektiv.

00:17:35: Wie sagt der neue heiße, die Scheiße in Graz?

00:17:39: Der junge, rote Keil.

00:17:41: Und ich bin so froh, dass du da bist.

00:17:45: Im letzten halben Jahr haben wir gedacht, ich muss das auch holen, diese Lücke, weil ich war einmal in der Rösslmühle.

00:17:50: Aber ich habe jetzt nicht so viele Berührungspunkte gehabt, aber das bobbt immer wieder auf.

00:17:55: Und jetzt ... Ich wollte dich fragen, wie ist das Arbeiten im ... Beschreibe mal den Raum, was ihr macht und dann, wie das Arbeiten für dich dort ist.

00:18:06: Ja.

00:18:07: Also, wir sind der Raum, wir sind ein gemeinerziger Kunst- und Kulturverein.

00:18:11: Und unsere Philosophie ist das in erster Linie Raum schaffen, nutzen und teilen.

00:18:17: Das heißt, wir machen, sind sich spezialisiert auf Zwischennutzung.

00:18:22: Das war so eine alte Halle.

00:18:24: Genau, unsere Homebase, sagen wir immer.

00:18:26: Also, unser... Also, je wo alles begann, ist in der Wagner-Piro-Strasse, Hundert-Sebzehn, in der Smart City.

00:18:32: Wir sind auch irgendwie jetzt grad so die letzte Halle gefühlt, die da hinten in diesem Eck überlebt.

00:18:41: Häusern und Skurril.

00:18:44: Aber genau, und dort haben wir, mieten wir quasi ein Lager und kriegen dann immer wieder Verträge verlängert.

00:18:54: Also wir haben jetzt keine langfristige Nutzung, aber halt immer wieder.

00:18:57: Und das ist unser Atelier und unser Raum.

00:19:00: Und dann haben wir gemerkt, okay, da ist Bedarf da in der Szene, dass man den Raum auch nutzt.

00:19:04: Und dann haben wir uns die, jetzt sind wir Teil von der Rösslmühle, von dem Arbeiterhaus.

00:19:11: Das hat sie nach wie vor drinnen in dem vorne ziemlich schön herrichtet.

00:19:16: Genau, das Arbeiterhaus nunst du?

00:19:17: Das sind zwei Wohnungen, haben wir da genau.

00:19:20: Und jetzt auch ein Töpferstudio und das weitert sich halt so aus, wie langsam

00:19:26: auch.

00:19:26: Schön.

00:19:27: Und wie ist es für dich zu arbeiten?

00:19:28: Also findest du das als Inspiration, wenn da andere Künstlerinnen herumlaufen?

00:19:33: Also machst du die Tür zu beim Arbeiten im Atelier oder lasst sie offen?

00:19:38: Also wir haben ja ein Gemeinschaftsatelier eigentlich, also das heißt wir haben auch alles bei uns ist fast auf Rollen, dass man das auch irgendwie verschieben kann, dass der Arbeitsplatz ziemlich auch flexibel ist, weil das bringt voll viel Dynamik auch mit diesen Zwischennutzungen.

00:19:52: Das hat so eine Freiheit von, du kannst einfach mal die Perspektive wechseln und ich finde es voll bereichernd, weil du zum einen halt irgendwie den Input hast von anderen und eine andere Sichtweise und es inspiriert irgendwie und du tausst dich aus, weil es irgendwie einfach ... wie wohnt sie mir, dass wir uns teilen einfach?

00:20:11: Und so eine kleine Familie einfach.

00:20:15: Aber wie groß ist die Halle?

00:20:18: Also die Halle ist groß, das sind auch Bandräume, die sich einmitteln in den anderen Hämlichkeiten.

00:20:23: Und wir haben einen großen Raum, dann noch eine Werkstatt und noch einen kleinen Raum, wo wir quasi Sachen lagern.

00:20:30: Genau.

00:20:32: Was halt auch in einem Kollektiv, finde ich, voll schön ist, ist einfach dieser Austausch von Handwerk oder von Können oder auch was Material angeht.

00:20:42: Manche Sachen habe ich halt einfach nicht, aber ich mache die Sachen und das ist so ein Austausch.

00:20:46: Oder wenn die Dosen rumstehen, nimmst du sie und fängst an.

00:20:48: Ja, und damit bröselt auch schnell was Neues aus.

00:20:51: Du lernst die Technik.

00:20:52: Genau.

00:20:53: Wiktore, du, aber das ist jetzt in Kübesvis ab Montag, aber wo hast du vorher gemalt?

00:20:58: Also nach der Meisterklasse, wo ja eben dieses Gruppenatelier war, hab ich mich dann komplett zurückgezogen in mein eigenes Wohnzimmer, weil ich diese Ruhe irgendwie brauche.

00:21:12: Und deswegen jetzt auch Kürbis Wies, da hab ich ja auch diesen Raum eigentlich komplett für mich.

00:21:17: Und ich weiß es nicht, was es ist, aber vielleicht ist es dieses Zurückziehen und ganz auf mich selbst fokussieren, aber ... Ich finde es für das Malen, fürs Arbeiten, für mich irgendwie angenehmer.

00:21:31: Also ich bin da gerne einfach für mich und höre die Musik oder höre Podcast.

00:21:35: Was wirst du für Musik?

00:21:37: Ihr blätzt uns, wenn dir so ein Sound klaut, wo viel gefunden aber nichts drinnen.

00:21:40: und dann haben wir vorgestellt, was da drin

00:21:41: ist.

00:21:42: Den gibt's noch.

00:21:43: Hier genau.

00:21:45: Aber sehr so viel Musikfilm.

00:21:46: Ganz,

00:21:46: ganz unterschiedlich.

00:21:48: Also ich kann's gar nicht sagen, das ist so ein breiter Fächer eigentlich.

00:21:53: Also es ist immer Tagesverfassung und Abhängig von dem, wie es mir gerade geht irgendwie auch.

00:21:59: Also manchmal ist es ganz klischeehaft, irgendwie Chess oder irgendwie Musik aus den Sechzigern, Siebzigern, dann ist es wieder irgendwie was ganz, was Neues, modernes.

00:22:10: Also das... Ich kann es gar nicht sagen.

00:22:12: Ich würde

00:22:13: mich abhängen.

00:22:14: Ja, total.

00:22:15: Ich glaube, man muss einfach herausfinden, wie man es selber tickt.

00:22:18: Und dann halt Rücksicht darauf nehmen.

00:22:23: Ich mache auch die Türen auf, wenn ich mich konzentrieren muss.

00:22:25: Weil dann muss ich mich so konzentrieren.

00:22:27: Wenn ein Lerner von außen kommt, dann bin ich halt einfach schneller.

00:22:30: Ich bin selber so gewohnt.

00:22:31: Aber ich glaube, man muss einfach schauen, wie man ist.

00:22:34: Und dann einfach akzeptieren und so machen.

00:22:39: Du machst aber... Auch was Lustiges und zwar bis zu Mitglied eben für einen Kunstfreundeskreis Graz und dieser Verein hat die Abkürzung FKK, was wunderschön ist, aber es geht nicht.

00:22:51: Warum ist das so?

00:22:52: und was macht FKK?

00:22:54: Also es gibt uns, sag ich mal, seit dem Jahr zweitausendundzwanzig und so der Grundgedau, also ich Ich bin seit Anfang an quasi Mitglied.

00:23:05: Das ist das

00:23:05: Logo mitentworfen.

00:23:06: Genau, ich habe das Logo, habe ich entworfen.

00:23:08: Und so der Grundgedanke, den ich einfach von Anfang an so schön finde, ist, dass diesen Zugang für Kunst und Kultur einfach eine ganz angenehme Atmosphäre zu schaffen und irgendwie auch so zu öffnen, dass der Zugang einfach leichter ist.

00:23:26: Also, gerade so was wie, wenn man zu Kunstausstellungen oder Veranstaltungen geht, ich habe mir da früher extrem schwer getan, wenn ich so auf mich alleine gestellt war und gerade durch halt diese Gemeinschaft oder Gemeinsamkeit öffnet sich das auch.

00:23:43: Dann ist halt der Zugang einfacher und das finde ich sehr schön.

00:23:47: Ich finde es gerade so schön, dass du da für ein Kunstfreundeskreis bist, weil als ich nach Graz kam, am Anfang habe ich auch so nach Berührungspunkten gesucht und wo es halt Angebot gibt oder was die Szene so macht.

00:24:01: Und ich bin dann durch euch zum Andreas Heller mal zu einer Atheistin kommen, da habe ich die Tanja gerne gelernt.

00:24:09: Echt?

00:24:09: Ja.

00:24:11: Und das ist auch dieses Schönen, dieses Vernetzen.

00:24:14: Und ich finde es auch total schön, wie schnell das dann eigentlich auch funktioniert hat, dass eben... auch Institutionen, auch Größere, sag ich mal, dann aufmerksam geworden sind und dann halt auch was angeboten haben.

00:24:28: Also gerade so was wie, dass wir dann von diesen Hotelketten oder Hotels eingeladen werden, um da eben Rundgänge auch zu bekommen.

00:24:37: Das ist halt auch, ansonsten kommt man da vielleicht nicht so.

00:24:41: dahinter und das finde ich auch extrem schön.

00:24:44: Also

00:24:44: wie schaut es dann konkret aus?

00:24:47: Es ist eine Ausstellung z.B.

00:24:48: in der Halle für Kunst und ihr bietet dann, oder nehmen Raumhundertsebten her, ihr bietet dann so eine Art Busreise dorthin an.

00:24:58: Also, es kommt immer drauf an, was es dann schlussendlich ist.

00:25:01: Also, gerade so wie bei den Galerientalen beispielsweise, das machen die Anna-Döcker und Wanderdeutsch, dass sie dann eben wirklich so eine fast schon kleine Reise organisieren.

00:25:12: Mit Essen und trinken?

00:25:13: Immer, genau.

00:25:14: Die Hause ist ganz, ganz wichtig.

00:25:17: Wow.

00:25:19: Und ansonsten kommt es wirklich ganz drauf an.

00:25:22: Also, wenn es Atelierbesuche sind, dann ist es ein... finde ich immer sehr angenehmer Rahmen, irgendwie auch immer eine angenehme, ja, eine angenehme Atmosphäre einfach auch, in der man sich zusammen trifft und zusammenkommt.

00:25:38: Und wenn es dann aber wie Rundgänge sehen oder halt wirklich auch Institutionen, die besucht werden, dann kommt es immer darauf an, also entweder jemand begleitet uns gleich durch diese Räumlichkeiten oder durch Ausstellungen durch?

00:25:53: Oder ist es halt wirklich mehr so ein Dialog oder einfach ein Gespräch an Offeners?

00:25:58: Und gibt es ein Setz, so echt dann danach auch zusammen und bespricht es, was ihr

00:26:01: gerade ... Genau, also ist es dann schon auch immer sehr schön, einfach auch, dass man halt direkt dieses Gespräch dann auch

00:26:07: irgendwie

00:26:07: auch hat miteinander

00:26:10: und

00:26:10: die Diskussion.

00:26:11: Also so zweite, also mit allein Ausstellungen gehen ist auch schön, wenn ich mir so Sachen genauer anschauen möchte.

00:26:17: Aber ich finde es eigentlich besser zu zweit, weil dann kann man drüber reden und das Gleifer auch.

00:26:20: Also, ich brauch das dringend.

00:26:23: Und wart ihr schon mal im Raum Hundertsebzehn von FKK aus?

00:26:28: Boah, da bin ich jetzt über.

00:26:29: Ich glaub, wir

00:26:30: haben sie mal... Ich weiß noch, wir haben irgendwann

00:26:33: mal...

00:26:33: glaub ich geredet oder wollte es eher oder so, aber es hat sich noch nicht gegeben.

00:26:38: Ich meine so das Programm, wie das Ganze dann ausschaut, es ist zwar für alle Mitglieder sehr offen, also dass man sich da auch wirklich auch selbst mit einbringen kann, aber ansonsten so vom Programmherde sind dann schon so wirklich die Vorstandsmitglieder, die das Ganze dann halt übernehmen, sage ich

00:26:56: mal, korrektieren,

00:26:57: genau so ist es.

00:27:05: Tools.

00:27:06: Apropos korrigieren.

00:27:08: Du hattest dieses Jahr eine Sole-Ausstellung im Stadion Volksbildungswerk, die wurde eben korrigiert von Daniel Gurke, einer der wunderbarsten Kuratorinnen in Graz.

00:27:20: Magst du dazu erzählen und ich bin schon wieder bei dem Titel, aber die heißt Resonanz der Stille, aber worum ist es dir dabei gegangen?

00:27:27: Ja,

00:27:29: also die Ausstellung heißt ja Resonanz einer Stille und mir kam Also, die Tanya hat mich gefragt, ob ich diese Ausstellung machen möchte.

00:27:37: Und da gab es diese Möglichkeit.

00:27:39: Und ich war so ja voll gern.

00:27:41: Und in der Zeit, das war irgendwie ... Da war sehr, sehr viel, da war irgendwie ... komplette ... komplette Reizüberflutung im Alltag, dass ich gemerkt hab, ich fühle gar nicht mehr was in mir ist und was ich eigentlich ausdrücken kann und will, weil ich fühle ja gar nicht, was ich da grad spür.

00:27:58: Und dann hab ich gemerkt, okay, ich brauch ... Ich hab voll dieses Verlangen danach in einen ... stillen ... Raum zu gehen.

00:28:06: Also deswegen kann ich das auch wohl gut nachverziehen.

00:28:09: Und dann habe ich mich für neunundsebzig Stunden isoliert in einer leeren Wohnung in der Röstelmühle, ganz oben.

00:28:15: Warum

00:28:16: neunundsebzig?

00:28:17: Es waren dann drei Tage, ich habe...

00:28:18: Achso, wo hast du das gezählt?

00:28:21: Ich habe den Prozess gestartet und ich wusste, okay, ich kann da jetzt mal sein.

00:28:25: Und dann habe ich nach drei Tagen einfach richtig gespürt, okay, jetzt freue ich mich auch wieder, dann rauszugehen.

00:28:31: Also ich hatte halt keinen Kontakt zur Außenwelt.

00:28:33: Und wo ich halt Essen mitgenommen und so viel halt gebraucht habe.

00:28:37: Und dann einfach nur gemalt.

00:28:39: Und das, was da in der Ausstellung entstanden ist, habe ich dann ausgestellt.

00:28:44: Wow.

00:28:46: Wow.

00:28:49: Deswegen Resonanz an der Stille.

00:28:50: Okay.

00:28:50: Das ist Selbstexperiment.

00:28:54: Und ich kann es echt jedem empfehlen, weil du einfach so ... Wie du sagst, so wie du es jetzt auch eigentlich machst.

00:29:01: Du hast halt keine Verpflichtung, du weißt, du kannst jetzt einfach schlafen gehen, auch wenn es zwölf ist, stehst du wieder auf, wenn es... Achtzehn Uhr ist und meist weiter.

00:29:09: Aber hattest du Bücher mit?

00:29:11: Nein.

00:29:12: Und ich habe auch am Anfang keine Musik gehört.

00:29:14: Und da habe ich voll gemerkt, dass das was ist, was mir Volk

00:29:19: aus fehlt.

00:29:20: Und dann habe ich angefangen Musik zu hören und dann bin ich auch richtig in diesem Flow kommen.

00:29:25: Okay, ich habe dir vorher gerne gefragt, was du für Musik hast beim Malen.

00:29:29: Es ist auch extrem unterschiedlich.

00:29:30: Ich mag schon auch echt gerne klassische Musik manchmal, aber dann mag ich auch irgendwie manchmal Folgen in die Rock.

00:29:40: Oder machst du, da wird die Tür zum Proberaum

00:29:42: auf.

00:29:46: Ja,

00:29:48: es ist auch nicht immer so schön, wenn Sie proben.

00:29:50: Man muss halt üben und das klingt nicht immer so super.

00:29:53: Ich wollte dich jetzt noch fragen zum Jam Festival, weil für das habt ihr das Kunstraum, die wir in dem auch jetzt aktuell erhalten.

00:30:00: Worum geht es dabei?

00:30:01: Das ist ein Street-Art-Festival draußen, aber so ganz genau, habe ich es nicht getickt.

00:30:07: Genau, also bei der Jam geht es einfach darum, dass man Kunst im öffentlichen Raum auch sichtbar macht und dass man An Diskurs startet, wie eben gehört eigentlich der öffentliche Raum und wer kann den sich aneignen und was kann man da zeigen?

00:30:25: und auch den Austauschfördern zwischen den Günstlern, die kommen, die quasi einreichen für die Kreuz und vor allem auch das Stadtbild.

00:30:35: Das prägt das Stadtbild.

00:30:36: Also wenn man doch die Smart Set die fährt, ich denke wirklich jedes Mal ... Es freut mich einfach so, wenn ich auf diesen fetten, riesen Wohnblöcken so große Sachen sehe, die einfach brunzen in dieser tristischen Stadt.

00:30:50: Ich meine, es gibt ja auch schon von Grazdourism so eigene Führungen zu diesen Plätzen.

00:30:56: Die gibt's schon lange.

00:30:58: Ja,

00:30:58: immer mal wieder, sagen wir mal, anfragen, ob

00:31:01: wir nicht

00:31:02: nur runterdrehen.

00:31:03: Und ich finde es immer so lustig, weil es ist ja viel, viel, also diese großen, schönen Flächen nicht, aber ... Street Art hat ja auch diesen schlechten Ruf, Schmiererei und Vandalismus, wenn man das so möchte.

00:31:15: Aber jetzt der kurze Einschub, als weibliche Street Art Künstler reden.

00:31:21: Okay, es ist ein Vorteil von mir, wie gestehst du jetzt einfach?

00:31:23: Manchmal ist für mich Street Art so ein männlich konnetierten Markierungscharakter.

00:31:28: Gibt es so deine Meinung nach oder auch deine Meinung nach Victoris und weiblichen Zugang zu Street Art?

00:31:33: Also es stimmt schon, dass einfach viel weniger Frauen Ja, wirklich.

00:31:39: ... in den Schüchternszenen unterwegs sind.

00:31:41: Weshalb es umso wichtiger ist, glaube ich, dass man es einfach auch sichtbar macht und dass man einfach so, dass man das einfach macht als Frau und dass man es ausprobiert und sich nicht einschüchtern lässt, was leichter gesagt ist, aber einfach machen, einfach machen.

00:31:57: Aber schon vorher abtexten, ob man das auf der Wand gelegt.

00:32:01: Ja, es gibt verschiedene Zugänge, ich bin da auch nicht so der Fan davon.

00:32:06: Ich glaube, es macht halt Sinn, wenn man vorher weiß, ob man da malen darf oder nicht, weil das einfach irgendwie auch...

00:32:12: Es gibt auch viele, vielleicht, wenn man es einfach darf.

00:32:14: Oder man fragt einfach.

00:32:19: Ich meine, für mich jetzt so selbst ist es was, wo ich, glaube ich, noch einfach wenig weiß dazu, aber so in meinem Umfeld... Kenne ich persönlich auch sehr viele weibliche Künstlerinnen, die in dem Feld auch einfach arbeiten.

00:32:37: Aber ich kann mich auch so grob erinnern, dass ich einmal bei einer Übung bei der europäischen Kulturantropologie war, das so ein Thema.

00:32:48: Du studierst auch?

00:32:49: Genau.

00:32:49: Der

00:32:49: europäische Ethnologie?

00:32:51: Genau.

00:32:52: Und da war das auch, kann ich mich erinnern, ist so ein Thema, also gerade so Graffiti und Morals und so weiter.

00:33:00: Und ich hab damals mich eben genau auf das Thema dann auch eigentlich fokussiert, eben weibliche Künstlerinnen.

00:33:07: Und ich mein, ja, ob es jetzt, also es ist jetzt natürlich auch was ganz was anderes irgendwie, aber dann auch nicht, aber gerade die Catcores of Grads, das ist ja eigentlich auch, ich meine, das ist jetzt... schon auch ein krasses Thema jetzt.

00:33:26: Aber trotzdem auch diese Sichtbarkeit.

00:33:28: Und es fällt halt auf und es hat halt auch diesen Erkennungsmerk.

00:33:33: Absolut,

00:33:33: ja.

00:33:34: Im Alltag beginnt.

00:33:35: Genau, es gibt auch... Aber ich weiß jetzt leider auch den Namen nicht.

00:33:38: Eine Künstlerin in den USA, die eben auch mit Plakaten, also in Städten, genau auch zu dem Thema zwar wie Catcalls of Cards in die Art und Weise, aber mit Porträts und wo dann halt einfach der Zugang auch noch einmal irgendwie ...

00:33:55: Ja, für alle, die Catcalls nicht kennen.

00:33:59: Magst du das erklären oder so?

00:34:01: Ganz gerne.

00:34:02: Ja,

00:34:02: das ist ... Die sammeln so dumme Anmachsprüche oder übergriffige, blöde Sprüche, für die Männern und Frauen gegenüber äußern und die malen sie dann mit Kreide am Boden und

00:34:11: einmal,

00:34:13: das war irgendein Frauen, ach der März, ich glaub, einundzwanzig oder zwanzig zu Corona, da war ich wenig los und dann konnte man sehen, der ganze Hauptplatz war voll damit.

00:34:21: Und das war so was von Schirch, weil man da drüber, also ich wusste ja, was auf mich zukommt.

00:34:24: Und ich dachte, ja, passt, cool Idee.

00:34:26: Und dann geht man da drüber und es ist einfach so grauslich.

00:34:29: weil es ja zu viel ist und die schreiben dann auch genau dazu, dass Datum eines passiert ist und so.

00:34:33: Genau, und ansonsten passiert es halt genau an den Orten, wo halt diese... Wo

00:34:37: das passiert ist

00:34:38: genau.

00:34:38: Wo das passiert, genau.

00:34:40: Ich finde, man sollte es nicht mit Kreide machen, sondern mit Lack.

00:34:42: Das bleibt.

00:34:44: Ja.

00:34:45: Aber ich glaube, Kreide ist ja auch irgendwie so genau dann das Material.

00:34:51: Weil halt dieses, es ist dann weg.

00:34:54: So, es ist dann plötzlich irgendwie kein Thema mehr, obwohl es halt ein Thema sein sollte.

00:34:58: Also, dass irgendwie ja auch

00:34:59: dieses,

00:35:01: aber natürlich.

00:35:02: Ja,

00:35:03: genau.

00:35:04: Wach, Schicht.

00:35:07: Manchmal denke ich, man sollte aufhören mit Feminismus.

00:35:09: Ich hab immer so schlechte Laune.

00:35:11: Aber es ist auch nicht die Lösung.

00:35:13: Ja,

00:35:13: immer wieder auftauchen und Kraft tanken.

00:35:16: Ja, genau.

00:35:18: Aber was ich noch sagen wollte, also was ich ... Also, was mich voll inspiriert hat, war die Consuelo, die habe ich bei der Rösslmühle kennengelernt, was ich bei den Prikaten vor zwei Jahren

00:35:29: am

00:35:30: Riesenmörl unten gemalt hat.

00:35:32: Und das ist einfach eine sechzigjährige Frau, die aus Venezuela ist und hat.

00:35:38: in San Francisco war sie einer der ersten Street-Out-Artists.

00:35:41: Und ist dann noch erst recht gekommen und sie liebt es zu malen.

00:35:46: liebt das Wende draußen an zu machen und ich fand es so cool.

00:35:49: In wo kann man das sehen?

00:35:51: In der Rastmühle.

00:35:52: Also quasi wenn du nicht in der Rastmühle, sondern auf dem Areal, wenn du reinkommst, ging überfahren zirkulat vom Max, der Materialhalle.

00:36:00: Und was ist das Motiv?

00:36:02: Es sind so Wesen, die so ineinander gehen und dann erkennst du auch Tiere und irgendwie auch so.

00:36:10: Menschen, die irgendwas ausbrüten, aber es ist voll.

00:36:12: Ich mag die Faden, die sie verwendet.

00:36:14: Und hat irgendwas Sketch mäßiges auch.

00:36:17: Schau ich mir an, ich wohn ja eh gleich daneben.

00:36:19: Genau.

00:36:20: Jetzt noch zum anderen Thema, zum Thema Mode.

00:36:23: Aber jetzt an dem Sinne von dieses Jahr sind Karottenschienen Sinn, sondern Mode im Sinn von Ausdruck, Selbstausdruck.

00:36:30: Viktor, das ist bei deinen Arbeiten sehr präsent.

00:36:34: Also, wie soll ich das beschreiben?

00:36:35: Ich sehe halt, du arbeitest in Öl, das ist so eine traditionelle Technik, danke.

00:36:43: Und dann malst du, aber es ist schön, die man kennt von sozialen Medien oder einfach so.

00:36:48: Mo-Kombinationen, so rosa Blüffsacken und Schuhe und so, die sind so prägnant, da weiß man, das war jetzt in Moda oder war die letzten Jahre in Moda.

00:36:59: Und ich krieg nämlich so den absoluten Blitz, weil da fühle ich mich so wie in die Kunstgeschichte eingesaugt.

00:37:04: So, jetzt passiert Kunstgeschichte.

00:37:07: Das ist so mein Zugang.

00:37:09: Aber welche Rolle spielt Mode für dich jetzt als Selbstdarstellungstil?

00:37:15: Also für die Selbstdarstellung.

00:37:18: Natürlich ist es halt auch irgendwie ein Ausdruck, wie man sich ja auch präsentiert selbst.

00:37:23: Aber ansonsten bei den Porträts, sage ich mal, in Anführungszeichen, also diese gesichtlosen Bilder von anderen Personen, ist es natürlich, dass es ja auch ein Merkmal ist, wie die sich eben darstellen

00:37:34: und

00:37:35: präsentieren.

00:37:36: Und ansonsten, ich meine, Also das Thema Mode ist jetzt für mich, sage ich mal, nicht so wichtig.

00:37:46: Aber was auf jeden Fall wichtig oder wichtig geworden ist, ist jetzt auch in letzter Zeit waren Schmuckstücke, weil eben diese reflektierenden Objekte oder Materialien, die mich einfach so faszinieren, weil das auch wieder so viel mehr vom Umraum ins Bild bringen kann, also durch dieses Spiegel

00:38:07: und reflektieren genau,

00:38:09: dass das einfach auch wieder so viel mehr mit hineinbringen kann.

00:38:12: Das fasziniert mich sehr.

00:38:15: Und ansonsten ist Mode ja schon auch ein wichtiger Teil, weil es natürlich viel aussagt, aber so bewusst.

00:38:23: Aber kannst du dir vorstellen, dass du in irgendwelchen Polyesterklamaten mit Blumen drauf rumrennen musst?

00:38:29: Also für mich ist das eine absolute Horrorvorstellung, so was anzuziehen, was ich mir nicht selber ausgesucht habe.

00:38:35: Ich habe mal so ein Film gesehen, aber ganz schlecht mit Kate Blindshut und Bradley Cooper, der hat so ein Mentalist gespielt, der konnte so Leute lesen und hat dann ... als ob er ihre Gedanken lesen kann.

00:38:46: Und dann wollten sie auf den Trick drauf kommen und er sagt, es ist total leicht, die Leute sagen, erzählen dir eh alles.

00:38:52: Mit ihrer Frisur, mit wie sie sie schminken, wie sie sie anzählen, kann man alles, muss man noch können.

00:38:56: Und das war für mich so Erweckungserlebnis, weil man denkt, ah ja, stimmt ja eigentlich alle.

00:39:02: Und wenn man es nicht macht, dann ist man halt der Schauspielerin.

00:39:04: Weil das ist ziemlich schwer, das ist ein Kunst, die muss man beherrschen.

00:39:08: Jeder zeigt das.

00:39:09: Und wenn es jetzt jemand in falsche Klamotten steckt, ist es furchtbar, weil er fühlt man sich halt.

00:39:13: Unattentiv.

00:39:16: Aber ich meine, wenn ich darüber nachdenke, gerade fürs Malen, finde ich es immer extrem spannend.

00:39:21: Also gerade so unterschiedliche Materialien,

00:39:24: weil

00:39:24: ich ja doch eigentlich sehr realistisch versuche zu malen, oder weil mich das am meisten irgendwie... Es passiert auch immer.

00:39:33: Egal, wie sehr ich versuche, mal abstrakter zu werden, aber ich verliere mich dann einfach so schnell im Titel und mache das einfach dann auch sehr gern.

00:39:41: Und deswegen sind Materialien und Kleidung, natürlich, wie man es eben kennt, aus der alten Malerei, so Faltenwurf, finde ich dann schon auch extrem spannend.

00:39:52: Ja,

00:39:52: ist schon schön.

00:39:53: Du hast ja auch ein schönes Projekt gemacht, weil wir jetzt gerade beim Thema Feminismus sind für die Artmaschine in Pölau.

00:39:59: Die haben so einen Zigarettenautomat umfunktioniert, dann konnte man sich Kunst rausziehen.

00:40:03: Genau.

00:40:04: Und Magst du klein, was du da gemacht hast?

00:40:07: Ja, also zum einen war natürlich mein erster Gedanke, was kann ich jetzt eben in diesem Format machen, was halt trotzdem...

00:40:14: So ein Zigarettenchanterkurs

00:40:15: nehmen.

00:40:15: Genau, in dieser Größe, genau.

00:40:19: Wo ich trotzdem auch mal was anderes irgendwie probieren kann.

00:40:22: Also da war schon dieser Gedanke, ich möchte mal was Neues probieren.

00:40:26: Und bin dann irgendwie zufällig auf diese Votivtäferchen.

00:40:31: Also die gibt's in, ich glaub in der Orthodoxen.

00:40:35: Die gibt's ja in einer katholischen, so kleinen, heiligen Bildchen.

00:40:39: Genau,

00:40:39: so heiligen Bildchen, Votivtäferchen sind die, wo so Körperteile dargestellt sind.

00:40:47: Und die sind genau in diesem Format eben auch, die ja ursprünglich quasi Glück bringen sollen oder eben ... Beispielsweise, wenn jetzt ein Ohr abgebildet ist, dann steht das für ein gutes Gehör, zum Beispiel vom Ursprungsgedanken her.

00:41:04: Und ich habe das dann für mich so weiterentwickelt, dass ich Körperformen einfach diverser darstellen wollte, um halt zu zeigen, so, hey, es gibt einfach unterschiedliche Körperformen und Figuren.

00:41:18: Genau.

00:41:18: Und Haare auf dem Bein.

00:41:20: Und

00:41:20: Haare auf dem Bein, einfach unterschiedlich.

00:41:22: Das ist nicht nur diese eine Linie, die es gibt oder die man verfolgen sollte.

00:41:27: Und genau, das war mir dann einfach sehr wichtig, das so umzuformen für mich.

00:41:34: Schön.

00:41:35: Und was noch eine große Rolle hat, das haben wir schon ein bisschen angesprochen, sind Möbel, also meine Lieblingsmöbel.

00:41:40: Sessel.

00:41:41: Die spielen bei dir auch so eine Rolle.

00:41:43: Man kennt sie dann auch als Design-Klassiker.

00:41:46: Ja,

00:41:46: ich glaube, da ist schon auch so das private Interesse auch.

00:41:49: Ja schon,

00:41:49: gell.

00:41:50: Kommt vielleicht auch vom Produktdesign-Präsidation.

00:41:56: Was ich euch noch fragen wollte ist, wo ihr euch eure Inspirationen herholt.

00:42:04: Also habt ihr Vorbilder oder wie ist das bei dir?

00:42:08: zum Beispiel Tools?

00:42:09: Gibt's?

00:42:11: Also mir fallen schon Künstlerinnen ein.

00:42:14: Ich bin ein Riesenfan von Jackson Pollock.

00:42:17: Ja, wer einer davon geht.

00:42:21: Da

00:42:21: hat mich damals, ich weiß noch, im Kunstunterricht mussten wir uns irgendwie einen Künstler aussuchen, der uns inspiriert und dann ein Bild übermacht.

00:42:28: Ich habe den gefunden und da seither irgendwie hat mich der gefestet.

00:42:33: Der Zugang einfach auch.

00:42:35: Keith Haring mag ich auch richtig gerne.

00:42:40: Wenn ich auch sehr inspirierend finde, von der Art Kunst zu machen, ist Marina Abramowicz und Joko Ono.

00:42:50: Gibt es eine Skulptur von ihrem Skulpturenpark von Joko Ono?

00:42:54: Ja, und in Salzburg auch von Marina Abramowicz einen Stuhl.

00:43:00: Wo ist der?

00:43:01: Bei der Staatsbrücke dieser ganz, ganz hohe Stuhl mit so unfassbar hohen Beinen.

00:43:10: Okay.

00:43:11: Ja, bei mir, also ich, das heißt die Liste ist eh auch

00:43:16: relativ lang,

00:43:18: aber es sind schon mehrere Persönlichkeiten, sag ich mal.

00:43:21: Also gerade so diese Farben und Farbharmonien, Farbfelder, da ist bei mir immer schon Mark Rothko einfach eine wichtige Person irgendwie auch gewesen.

00:43:32: Und ansonsten vom Figurativen her hat mich Lucien Freud immer schon extrem auch inspiriert und seit ein paar Jahren die kanadische Malerin Chloe Weiss, die mich auch einfach extrem fasziniert von ihrer Malweise her.

00:43:49: Die Bilder finde ich auch einfach extrem ansprechend.

00:43:52: Wirklich,

00:43:52: unbedingt anzuhören.

00:43:53: Also ich bitte vor, dass du mir jetzt damit, finde ich so richtig rein versunken, wie du sie kannte sie vorher nicht.

00:44:00: richtig schön und zeitgenössisch und sehr

00:44:03: sehr sehr.

00:44:03: Und ansonsten auf eine andere Art und Weise auch immer wieder auch Filme und Serien.

00:44:12: Also gerade so die alten Filme von Michelangelo Antonioni, Lanotte, das sind so diese Bilder, die mich auch extrem faszinieren.

00:44:23: Und genau das finde ich auch immer sehr schön.

00:44:28: Ja, du hast ja auch ein Bild von dir, du hast ja Tiffany Blau.

00:44:32: Gibt es wirkliches

00:44:33: Farbe?

00:44:34: Tiffany Blau?

00:44:34: Ja, doch.

00:44:35: Die gibt es ja.

00:44:37: Ich glaube, das ist aber Edis' Attent, was Tiffany mit ihren Verpackungen und der Marke.

00:44:44: Ja, man fragt sich heute, wie das ist, eine Farbe zu erfinden, so wie ich klein.

00:44:48: Aber wie ... Geht man da, schaut man da in die Natur und schaut sich irgendwas ab zu einem bestimmten Tageszeit so?

00:44:55: Nachtfall der Dämmerung.

00:44:58: Ich weiß es nicht.

00:45:00: Aber ich finde es spannend.

00:45:01: Ja,

00:45:01: gute Frage.

00:45:02: Weiß

00:45:03: ich den Namen oder die Farbe zum Mischen?

00:45:05: Na schon, die Farbe muss dann schon genauso aussehen.

00:45:07: Und der Name, dann muss man sich da nachher überlegen.

00:45:09: Aber es muss ja bezeichnend sein.

00:45:12: Ich kann ja jetzt nicht.

00:45:13: Nachtfall der Grau zu einer Tomatenfarbe sagen.

00:45:17: Aber ich glaube, es wird ein interessanter.

00:45:20: Ja, das sind die Dinge.

00:45:22: Eben, weil das ist so schön.

00:45:24: So

00:45:24: komme ich ja dann auch immer auf den Titel.

00:45:26: Also das sind nicht immer nur wirkliche Farbnamen, sage ich mal, sondern das ist halt, was mich als erstes oftmals dafür dazu einfällt.

00:45:36: Ich meine, Farben sind ja Emotionen und wenn wir sie beschreiben, sind es ja auch Emotionen, die die Farben... Also es ist ja ein Kreislauf.

00:45:42: Wir sind ja alles miteinander zustimmen.

00:45:44: Okay, Abschlussfrage, woran arbeitet ihr jetzt gerade?

00:45:48: Also du bist in Köpsvis, da gibt es einen Künstlerinnen

00:45:52: Talk zum Schluss

00:45:54: und eine Einzelausstellung.

00:45:56: Einzel-Ausstellung findet dann keine Stadt, das ist dann quasi so im Rahmen von diesen Artist Talk.

00:46:01: Und das ist am elften Oktober?

00:46:03: Am elften Oktober, am fünften und dreißig findet der Artist Talk statt und anschließend gibt es dann aber von der Lisa Reiter die Ausstellungseröffnung.

00:46:12: Ah, genau,

00:46:13: genau so.

00:46:13: Die Lisa

00:46:13: Reiter war auch schon zu Gast bei uns im Konsum.

00:46:16: Ah, da ist die Pflichtemine.

00:46:17: Ja.

00:46:19: Man kommt auch mit der S-Bahn Easy hin.

00:46:21: Sehr

00:46:21: tolle Verbindung, genau.

00:46:24: Und tools woran arbeitest du grad?

00:46:26: Also, gestern war Ausstellungsabbau und die nächste Ausstellung ist jetzt dann Brigade, also Raum vom steirischen Herbst, in der Röstenmühle oben.

00:46:37: Und heute jetzt haben wir eh dann Meeting mit dem Raum unter Zipzeln und dann werde ich mal den Raum ein bisschen anschauen und überlegen, was ich machen mag.

00:46:46: Aber

00:46:47: ja, irgendwas

00:46:47: in die Richtung.

00:46:48: Aber jetzt habe ich eine Frage vergessen zu deinem Absäkling-Label.

00:46:52: Was ist das eigentlich?

00:46:53: Was kann man sich da runter vorstellen?

00:46:56: Also es heißt Studio Fankvo und es ist ein Community Art Projekt, also es entstanden aus einem EU-Projekt

00:47:03: und

00:47:04: zusammen mit einem Frauenbeschäftigungsprojekt, die die Produktion übernehmen, die bei UNIT arbeiten, entsteht Kleidung.

00:47:14: Unsere Kollektion ist jetzt drei Jahre schon, die schwarz-weiß Kollektion und es gibt den Starfanko & Friends, der es gegenüber vom Kräften an der Reitschulung ist, zählen.

00:47:26: Und das ist ein Creative Space, da finden neben Workshops wie Töpferworkshops, Schmuckdesignworkshops, Abseichlingworkshops

00:47:35: auch

00:47:36: Veranstaltungen statt, wie Ausstellungen.

00:47:38: Und ihr macht sie Mode aus Altkleidern oder anderen Material?

00:47:43: Genau.

00:47:43: Aus secondhand Textil eigentlich nur.

00:47:46: Ist das was du anhast auch?

00:47:48: Ja, also das war, das ist ein Shirt von der Kulturland retten Kampagne und das ist Studio Fenco.

00:47:55: Genau.

00:47:56: Und es geht einfach darum, dass man ein Statement setzt gegen die fast fashion Industrie, weil es schon lange nicht mehr vertretbar ist, die zu tragen.

00:48:03: Ja,

00:48:04: cool.

00:48:05: Gut, dann sage ich herzlichen Dank für das tolle Gespräch.

00:48:09: Danke für die Einladung.

00:48:10: Danke, dass wir hier sein

00:48:11: dürfen.

00:48:12: Ich wünsche euch alles, alles gut.

00:48:14: Also der nächste Termin, elfte Oktober, ich gebe es wie's mit der S-Fan.

00:48:18: Bist du eine Station fahren?

00:48:20: Na, es ist eine Station vor, wie's abes wollt.

00:48:23: Es ist wie's mag.

00:48:25: Jetzt wird mir einiges klar, weil ich bin letztens drattchen dabei.

00:48:29: Da geht man da nicht her, genau.

00:48:30: Ah, gut so ist's.

00:48:31: Okay, genau.

00:48:33: Präkariate, weil letztens auch beim Stauschenherbst bist du heuer wieder dabei.

00:48:36: Also ihr seid, der Raumhundertsept.

00:48:38: ist dabei.

00:48:39: Genau, zwanzigste,

00:48:40: weiter.

00:48:42: FKK, Kunst, Freundes, Gras, Buchen.

00:48:44: Wenn wir nicht erleiden, in so eine Ausstellung.

00:48:47: Danke schön.

00:49:06: Danke.

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